Stephanie ist seit drei Jahren als Freelancerin im Bereich UX, Market und User Research tätig. Seit April 2020 ist sie auf Malt und zählt bereits zu unseren Super Maltern. Im Malt Freelancer-Interview erzählt sie uns, was sie zur Freiberuflichkeit motiviert hat und welche Tipps sie euch für euren Einstieg ins Freelancing auf den Weg geben kann.
Warum hast du dich für den Schritt in die freiberufliche Tätigkeit entschieden?
Mir war eigentlich schon immer bewusst, dass ich gerne für mich selber arbeiten möchte. Als ich 16 war, habe ich mit Minijobs angefangen und es gab keinen Job, in dem ich nicht ausgetestet hätte, wie viele Freiheiten ich mir nehmen kann. Gerade dort gibt es viele Beispiele für Strukturen und Arbeitsregeln, die den Vorstellungen unserer Generation nicht mehr entsprechen.
Später war ich als Werkstudentin in einem kleinen Team angestellt und konnte selber entscheiden, wann ich meine Arbeitsaufträge umsetze – Hauptsache zu einem bestimmten Zeitpunkt waren sie erledigt. Außerdem musste ich mir dort schon sehr viel selbst beibringen. Oft ist das zwar anstrengend, bringt einem auf langer Sicht aber viel mehr, da man für sich selber mehr lernt. Der Werkstudentenjob war meine erste richtige erwachsene Arbeitserfahrung bei der ich gemerkt habe, dass es später für mich in diese Richtung gehen wird.
Als ich entschieden habe, von Köln nach Berlin zu ziehen, habe ich dann einfach Job und Wohnung gekündigt und mir vorgenommen es dort mit dem Freelancing zu probieren. Ich hatte glücklicherweise überhaupt keine Erwartungen daran, aber es hat funktioniert. Im Endeffekt kommt eins dann doch zum anderen.
Was schätzt du an deinem Freelancer-Dasein am meisten?
Zum einen die Abwechslung. Ich war bei meinen vorherigen Jobs maximal 1,5 Jahre in der Firma, bevor ich mir was Neues gesucht habe. Konservativ gesehen, sieht das nicht besonders gut auf dem Lebenslauf aus. Ich habe aber festgestellt, dass ich dadurch extrem viel gelernt habe, weil ja doch jedes Team und Unternehmen anders arbeitet, andere Tools benutzt, andere Vorgehensweisen hat. Das hatte für mein Freelancer-Dasein sehr viele Vorteile, weil ich in relativ kurzer Zeit sehr viel Input hatte und für mich herausfinden konnte, was gut funktioniert und was nicht.
Jetzt beim Freelancing ist das eigentlich genauso: Durch das häufigere Wechseln bin ich regelmäßig neuen Eindrücken ausgesetzt, sodass ich mehr aufnehme und mehr für mich lernen und mitnehmen kann.
Zudem habe ich gemerkt, dass ich besser arbeite, wenn ich für mich selbst arbeite anstatt für ein Unternehmen. Ich muss mich mehr auf mich selbst verlassen, denn am Ende steht mein Name unter dem Ergebnis. Dadurch verspüre ich mehr Druck und meine Arbeit bekommt mehr Wert.
Außerdem kümmere ich mich selbst darum, wie ich mich weiterbilde. Ich entscheide, was ich mir als nächstes zutraue und welche Schritte ich als nächstes gehen möchte. Für mich funktioniert das sehr gut.
Und ich kann selbst entscheiden, wo ich arbeite und wann ich mir wie lange frei nehme. Die letzten zwei Jahre habe ich den kompletten Februar Urlaub genommen und Deutschland verlassen, um dem Winter zu entfliehen. Das sind definitiv Privilegien, die ich sehr schätze und sich als Freelancer:in viel leichter umsetzen lassen.
Warum hast du dich bei Malt registriert?
Letztes Frühjahr, als Corona so richtig losging, sind fast alle Projekte erstmal auf Eis gelegt worden – die Aufträge sind bei vielen Freelancern komplett eingebrochen. Deshalb habe ich mich nach neuen Möglichkeiten umgeschaut. Schließlich bin ich auf Malt gestoßen und habe mich dann angemeldet. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich nicht so genau informiert, was Malt alles macht und kann.
Wie ist das heute? Was gefällt dir an Malt besonders gut?
Es ist eine andere Art an Aufträge zu kommen, als über die klassischen Recruiting-Firmen.
Das Schöne bei Malt ist, dass die Kunden direkt mit dem Freelancer oder der Freelancerin in Kontakt treten und der Mittelsmann wegfällt. Gleichzeitig habe ich Malt immer kundenorientiert erlebt und die Erfahrung gemacht, dass wenn ich jemanden von Malt brauchte, z.B. um Dokumente wie Rechnungen zu korrigieren, es immer bis zu dem versprochenen Zeitpunkt tatsächlich umgesetzt wurde.
Es werden Versprechungen eingehalten, das ist in diesem Markt definitiv nicht selbstverständlich.
Dieses Wissen, dass jemand da ist, der sich wirklich kümmert, ohne dass ich aber zu sehr von dieser Person abhängig bin, macht die Arbeit mit Malt sehr angenehm.
Welche Tipps würdest du einer Person mit auf den Weg geben, die mit dem Gedanken spielt, eine freiberufliche Tätigkeit aufzunehmen oder kurz davor steht?
Keine Erwartungen zu haben, hat für mich gut funktioniert. Damals wusste ich, dass ich loslegen kann und für drei Monate finanziell abgesichert bin. Das hat mir die Freiheit gegeben, es einfach mal auszuprobieren und zu gucken, was sich ergibt. Und ich wusste auch, dass ich andere Maßnahmen ergreifen muss, wenn ich bis zu einem Zeitpunkt nichts erreicht hatte.
Man sollte auf jeden Fall recherchieren, wie viel man branchenüblich als Stundensatz oder Tagessatz verlangen kann. Man sollte sich nicht unter Wert verkaufen. Und ansonsten: Einfach anfangen. Das Gute ist: Man muss nicht gleich voll einsteigen. Man kann auch erstmal schauen, was es für Möglichkeiten gibt, um nebenbei freiberuflich tätig zu sein.
Vielen Dank für das Interview!