Global Player: Lasse im Einsatz für Drive Consulting
Was bewegt Menschen dazu, ihre Komfortzone zu verlassen und in eine völlig neue Welt einzutauchen? Lasse (Abteilungsreferent/Senior Consultant PM) fand seine Antwort in einem China-Projekt mit Drive Consulting. Das Projekt bot ihm nicht nur die einzigartige Chance, sein berufliches Know-how in einem internationalen Umfeld einzusetzen, sondern auch die Möglichkeit, eine faszinierende Kultur von Grund auf kennenzulernen. Die Mischung aus beruflicher Herausforderung und persönlicher Neugier machte dieses Abenteuer zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Freelancer
Success Story
Motivation und Hintergrund
Warum hast Du Dich für die Selbstständigkeit entschieden? Schon während meines Studiums war es mein großer Traum, mich zum richtigen Zeitpunkt und mit einer soliden Grundlage an Erfahrungen selbstständig zu machen. Die Selbstständigkeit war für mich an einem gewissen Punkt eine Selbstverständlichkeit und der nächste Schritt, mich beruflich weiterzuentwickeln. Daher habe ich mir bereits vor einiger Zeit mein Profil auf Malt angelegt und dachte mir mit der Kontaktaufnahme durch Arusa (Key Account Manager bei Malt): Jetzt oder nie!
Welche Vorteile siehst Du in dieser Arbeitsweise im Vergleich zu einer Festanstellung? Und welche persönlichen Ziele hast Du mit diesem Schritt verfolgt? Der treibende Faktor für die Selbstständigkeit neben der beruflichen Weiterentwicklung ist die selbstbestimmte Arbeitsweise. Im Vergleich zu einer Festanstellung kann ich mir meine Rahmen- und Projektbedingungen (bis zu einem gewissen Grad) selber formen und mich unabhängig aufstellen.
Was hat Dich dazu bewogen, für dieses Projekt nach China zu ziehen? Welche spezifischen Aspekte des Projekts oder der Kultur haben Dich gereizt? Ich bin schon seit geraumer Zeit von Asien und der Kultur begeistert. Auch die (doch sehr offene) Projektbeschreibung war sehr spannend, da ich in der Vergangenheit bereits ähnliche Themen betreut hatte. Dieses Mal hatte ich die Chance, im oberen Management bei BMW in China mitzuwirken – einfach nur super spannend! Hinzu kommt, dass ich für mein vorheriges Projekt (damals noch im Angestelltenverhältnis) für einen Premium-OEM sechs Monate in Tokio gearbeitet hatte und nach meiner Rückkehr nach Deutschland baldmöglichst wieder ins Ausland wollte. Mir war schnell klar, dass ich diese Option direkt nutzen muss!
Welche persönlichen Ziele hast Du mit diesem Schritt verfolgt? Bei diesem Projekt stand vor allem die Karriereentwicklung im Vordergrund. Damit wollte ich an meine vorherigen Erfolge anknüpfen und mich in der oberen Managementberatung platzieren – was mir sehr gut gelungen ist. Vor allem in diesen Kreisen kann man gute Kontakte knüpfen, die mich als Freelancer weiterbringen.
Wie hast Du Dich auf diesen großen Schritt vorbereitet? Da ich dann doch sehr kurzfristig aufgebrochen bin, hatte ich für die Vorbereitung nicht viel Zeit. Ich habe mich vor allem um die Vermietung meiner Wohnung gekümmert und mich mit der noch verbliebenen Zeit in die Kultur eingelesen. Vor allem die chinesische Arbeitskultur (wie ich es selber erlebt habe) unterscheidet sich in einigen Punkten von der deutschen.
Projektüberblick und Herausforderungen
Könntest Du das übergeordnete Ziel des Projekts in China für Drive Consulting in einfachen Worten zusammenfassen? Was war die Vision? Die Jobbeschreibung war sehr generisch gehalten und dadurch umso herausfordernder, den Kunden zufriedenzustellen. Als Abteilungsreferent sollte ich die zu betreuenden Abteilungen von allen Aufgaben entlasten, die nicht direkt der Projektentwicklung dienten.
Welche spezifische Rolle hast Du in diesem Projekt eingenommen? Wie hast Du Dich in das Team eingebracht und welche Verantwortlichkeiten hattest Du? Rückblickend war ich überwiegend für Projekt- und Abteilungskommunikation verantwortlich. Als Abteilungsreferent habe ich vor allem den Abteilungsleiter unterstützt und den Lead für sämtliche Präsentationen gegenüber dem höheren Management oder Vorstand übernommen. Neben weiteren kleineren Aufgaben wurde ich als Projektleiter für das anstehende interne und externe Audit sowie SW-Projekte zwischen Deutschland und China eingesetzt. Abgerundet wurde das Aufgabenfeld mit der internen Koordination der jährlichen Budgetplanung und Präsentationstraining für die technischen Projektleiter der Abteilungen.
Könntest Du uns einen typischen Arbeitstag in China beschreiben? Welche Aufgaben standen im Vordergrund, wie sah die Zusammenarbeit mit den lokalen Teams aus? Mein Tag bestand viel aus Meetings und Abstimmungen mit den lokalen Teams/anderen Expats, um die Inhalte der Präsentation abteilungsübergreifend perfekt vorzubereiten. Mit den lokalen technischen Projektleitern (Product Ownern) hatte ich aufgrund der Präsentationstrainings besonders viel zu tun, da jede Präsentation für einen Circle oder ein Meeting außerhalb der Abteilung mit mir abgestimmt werden sollte.
Welche waren die größten Herausforderungen, denen Du in Deiner täglichen Arbeit begegnet bist? Wie hast Du diese bewältigt? Am Anfang definitiv die Arbeitskultur. Nach den ersten Wochen hatte ich mich an die Umstellung gewöhnt und verstanden, wie „das Business” in China abläuft. Sprachliche Barrieren waren auch in Meetings ab und zu ein Problem, aber wie bereits in Japan gelernt, hilft auch hier viel Verständnis für die andere Seite und Geduld. Von Mal zu Mal funktionierte es immer besser und auch die Sprachbarriere wurde im Arbeitsalltag kleiner und kleiner.
Projektmanagement und Koordination
Wie hast Du die verschiedenen Projekte, die Du betreut hast, geplant und umgesetzt? Welche Projektmanagement-Methoden hast Du angewendet? In meinen Abteilungen wird überwiegend SW entwickelt, weshalb ich alle Projekte, an denen ich beteiligt war, nach dem agilen Ansatz aufgesetzt und abgewickelt habe. Bestes Beispiel ist die Entwicklung eines Dashboards im internationalen Umfeld, da ich das Projekt vom Teamaufbau über die Produktbeschreibung bis zur Integration des Workflows zwischen Deutschland und China begleitete. Hier war bei Projektstart besonders meine Brückenfunktion zwischen den deutschen und chinesischen Teams wichtig, um das Projekt in Fahrt zu bringen und Teammitglieder mit den notwendigen Skills an Bord zu holen. Neben dem Aufsetzen der Zeitleiste wurden ebenfalls die Ziele und Regelmeetings aufgesetzt, um den Workflow nachhaltig zu integrieren und sich in regelmäßigen Touchpoints abzustimmen. Abgerundet wurde das Projekt durch die Erstellung der ersten Reportingstruktur und Vorstellung im Engineering Circle auf Management-Ebene.
Welche Erfahrungen hast Du mit der Koordination von internationalen Teams gemacht? Wie hast Du die Zusammenarbeit zwischen den Teams in Deutschland und China sichergestellt? In der internationalen Zusammenarbeit habe ich drei wesentliche Faktoren beobachtet, die das gesamte Team vor Herausforderungen stellten:
Kommunikation: Aufgrund der unterschiedlichen Sprachniveaus ist es teils herausfordernd, jedes Teammitglied zu 100 % zu verstehen. Einen Vermittler (in diesem Falle ich) im Team zu haben, ist daher für den Projekterfolg entscheidend.
Zeitverschiebung:Die Zeitverschiebung zwischen China und Deutschland beträgt nach der Zeitumstellung auf Winterzeit 7 Stunden. Dieser große Unterschied war vor allem für die Terminfindung eine Herausforderung und setzte eine gewisse Flexibilität voraus.
Arbeitsweise: Die kulturellen Unterschiede zwischen den Arbeitsweisen führten teilweise zu Missverständnissen, die man ohne beide Kulturen zu kennen leicht fehlinterpretieren konnte. Daher war meine Rolle als Vermittler mit Kenntnissen aus beiden Kulturen im Projekt sehr wichtig.
Wie bist Du mit zeitkritischen Themen umgegangen? Welche Strategien hast Du entwickelt, um sicherzustellen, dass Projekte termingerecht abgeschlossen werden? Als Freelancer kenne ich erst Feierabend, wenn meine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen ist. Zeitkritische Themen habe ich daher meist direkt gemanagt – auch wenn das für mich aufgrund der Zeitverschiebung oft Arbeit und Meetings bis spät in die Nacht bedeutete.
Kommunikation und Learnings
Wie hast Du die Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern (Management, Team, Kunden) gestaltet? Welche Kommunikationskanäle hast Du bevorzugt? Mit meinem Kunden und seiner Teamassistenz habe ich direkt nach der ersten Woche eine Regelkommunikation aufgesetzt. Dies ist besonders in der Anfangsphase wichtig, um ein gutes Kundenverhältnis und Vertrauen zu schaffen! In China wird die meiste Kommunikation über Teams (Teamsmeetings) abgewickelt. E-Mails werden meiner Erfahrung nach eher weniger geschrieben. Entsprechend habe ich mich angepasst – auch wenn hier meiner Meinung nach der persönliche Kontakt etwas hinten ansteht.
Welche Rolle hat die Kultur in Deiner Arbeit gespielt? Welche kulturellen Besonderheiten haben Dich überrascht oder herausgefordert? In meinem Umfeld ist mir aufgefallen, dass nur die Mitarbeiter in führenden Positionen sich offen gegen etwas aussprechen. Vor allem bei der Zusammenarbeit auf technischer Ebene ist es daher schwer, die Meinungen und Anregungen von den Kollegen offen kommuniziert zu bekommen. Des Weiteren ist der allgemeine Führungsstil der Führungspersonen gegenüber den Mitarbeitern eher verschlossen und es ist sehr schwierig, eine persönliche Ebene aufzubauen. Das zu verstehen war für mich nicht einfach, da ich ja immerhin bei einem internationalen Kunden war. Trotz der anfänglichen Missverständnisse war es sehr spannend, diese Unterschiede zu beobachten und sich damit zurechtzufinden.
Konntest Du Deine persönlichen Ziele mit diesem Projekt erreichen? Das Projekt hat mich auf jeden Fall durch die neuen Erfahrungen beruflich und auch persönlich weitergebracht. Ich nehme auch interessante Kontakte mit, die mich in meiner weiteren beruflichen Entwicklung unterstützen könnten.
Welche neuen beruflichen Perspektiven hast Du durch diesen Einsatz gewonnen und wie siehst Du Deine zukünftige Tätigkeit? Ich habe definitiv einiges im Umgang mit internationalen Projektteams und im Kundenmanagement dazu gelernt. Teilweise war das Umfeld nicht ganz einfach, sodass ich wieder weniger herausfordernde und nationale Projekte in Zukunft mit Leichtigkeit umsetzen kann.
Welche Empfehlungen würdest Du anderen Beratern geben, die ähnliche Projekte in China übernehmen möchten? Was mir anfänglich fehlte, waren die Sprachkenntnisse. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass Englisch in China noch so ein Problem ist. Es ist daher zu empfehlen, sich mit den Grundlagen im Chinesischen bereits vertraut zu machen.