Angesichts der steigenden Anforderungen und neuen Herausforderungen in einer sich ständig weiterentwickelnden Geschäftslandschaft ist das Karriere-Coaching in der Tat von einer "Option" zu einem "Muss" geworden

In diesem Artikel lernst Du die Theorie hinter dem Selbstcoaching kennen, damit Du Dein eigener Karrierecoach werden kannst. Von der Ikigai-Methode bis hin zu Misserfolgs- und Erfolgsschleifen geben wir Dir die Werkzeuge an die Hand, die Du brauchst, um Deine Karriereentwicklung aktiv zu steuern und Dich als unabhängige*r Berater*in besser zu vermarkten.

Coaching vs. Selbst-Coaching

Einen Gesprächspartner zu haben, mit dem Du über Berufswahl, Karrierewege, Kompetenzen und Hindernisse diskutieren kannst, kann eine große Hilfe sein. Glücklicherweise gibt es genauso effektive Möglichkeiten, sich selbst zu coachen.

Beim Selbst-Coaching nimmst Du Dir Zeit für Dich selbst und Deine täglichen Aktivitäten, um darüber nachzudenken, was Du von Deiner Karriere erwartest oder brauchst. Dabei kann es um die Lösung eines Karriereproblems, die Navigation in einem neuen Umfeld, die Verbesserung von Kernkompetenzen usw. gehen. Wie genau das Selbstcoaching angewendet wird, ist für jeden anders, denn jeder Mensch ist einzigartig. Die größte Hürde beim Selbst-Coaching ist nicht die Zeit, sondern die Disziplin. Es ist wichtig, dass Du Dich selbst zur Rechenschaft ziehst und in die richtigen Tools und Methoden investierst, die Dir beim Selbstcoaching helfen.

Selbst-Coaching wird immer wichtiger. Inmitten einer digitalen Revolution verändern sich der Markt und Ihr persönliches Wertversprechen innerhalb dieses Marktes ständig.  Studien zufolge wird der globale Markt für maschinelles Lernen im Jahr 2024 voraussichtlich 20,83 Milliarden Dollar erreichen. Außerdem wird erwartet, dass KI bis 2025 rund 85 Millionen Arbeitsplätze in den USA ersetzen wird. Einfach ausgedrückt: Was heute für Dich funktioniert, wird morgen vielleicht nicht mehr für Dich funktionieren. Je früher Du herausfindest, was funktioniert, desto mehr Erfolg wist Du haben. 

Die Wahrheit ist, dass etwas, was Du noch vor drei Monaten gemacht hast, heute vielleicht nicht mehr gilt. Wie kannst Du Dich anders positionieren, um der aktuellen Nachfrage gerecht zu werden? Wie kannst Du Deinen Wert und das, was Du Deinen Kunden bietest, berücksichtigen? Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musst Du nicht nur Deine eigenen Fähigkeiten überprüfen, sondern auch, wie diese mit den Bedürfnissen der Welt im Allgemeinen zusammenhängen.

Schritte zum Beginn einer Selbst-Coaching-Reise

Es gibt zwar kein festes Verfahren für ein effektives Selbstcoaching, aber in den vergangenen 15 Jahren, in denen ich meine eigenen beruflichen Veränderungen und später die meiner Coaching-Kunden begleitet habe, habe ich die besten Werkzeuge und Praktiken getestet und ausgewählt, um Dir zum Erfolg zu verhelfen.

1) Beginne damit, Deine eigenen Fähigkeiten zu bestimmen. Es ist wichtig, nicht nur das einzugrenzen, was Dir Spaß macht und was Du gut kannst, sondern auch das, was marktfähig und notwendig ist. Ich verwende gerne einen Rahmen, der in Japan entwickelt wurde und sich Ikigai-Methode nennt. 

Es ist ein Werkzeug zur Selbstreflexion und beinhaltet das Verständnis der Überschneidungen zwischen Beruf, Berufung, Mission und Leidenschaft. 

a. Leidenschaft ist eine Mischung aus dem, was Du gut kannst und was Du liebst. 
b. Mission ist eine Mischung aus dem, was Du gerne tust, und dem, was die Welt braucht. 
c. Berufung beinhaltet das, wofür Du bezahlt werden kannst, und das, was die Welt braucht. 
d. Beruf ist das, wofür Du bezahlt werden kannst und was Du konkret anbietest.

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Mithilfe dieses Rahmens kannst Du festlegen, was Dir Spaß macht und diese Fähigkeiten auf die Bedürfnisse des Unternehmens anwenden. Es ist das Ziel vieler Menschen, für das bezahlt zu werden, was sie gerne tun. Das ist die ideale Position, die die meisten unabhängigen Berater*innen anstreben - aber das ist nur möglich durch diese Art der Selbstreflexion und das Verständnis des Marktes, in dem Du tätig bist. Welche Kompetenzen sind in diesem Sweet Spot erforderlich, die Du derzeit nicht hast? Dann kannst Du bestimmen, welche Schulungen oder andere Hilfsmittel erforderlich sind, um diese Lücke wirkungsvoll zu schließen.

2) Setze Dir messbare Ziele. Handeln ist eine entscheidende Komponente des Selbstcoachings. Es reicht nicht, zu wissen, was Du tun solltest - Du musst auch tatsächlich etwas bewegen. Nach Deiner Selbstreflexion solltest Du eine Liste von Zielen zusammenstellen, die spezifisch, messbar, umsetzbar, ergebnisorientiert und zeitnah sind. Viele Menschen setzen sich Ziele, nehmen sich aber nicht die Zeit, sie zu SMARTen Zielen zu machen. Es ist wichtig, solche spezifischen Ergebnisse vor Augen zu haben, um Deine größeren Ziele zu erreichen. Unterteile größere Ziele in kleinere, besser zu bewältigende Aufgaben, die Du in Angriff nehmen kannst. Ich schlage vor, mit nicht mehr als 5 Zielen auf einmal zu beginnen. Andernfalls besteht die Gefahr der Überforderung. 

Mit diesem Schritt verbunden ist das, was ich gerne als "Failure and Success Loop" bezeichne. Dieses Konzept beschreibt den Kreislauf von Misserfolgen und Erfolgen in verschiedenen Aspekten des Lebens (wobei wir hier speziell über die Karriere sprechen). Viele Menschen ergreifen keine Maßnahmen, weil sie Angst vor dem Scheitern haben. Dadurch geraten sie in eine ewige Schleife aus Untätigkeit und geringer Motivation - was zu weiteren Misserfolgen führen kann. Andererseits lernen diejenigen, die häufig aktiv werden, mehr und bewahren sich eine Wachstumsmentalität, auch wenn die Dinge nicht nach Plan laufen. Auf diese Weise kannst Du Dein Vorgehen optimieren und weiter wachsen, was zu mehr Erfolg führt.

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Die Quintessenz ist, dass viele Menschen untätig bleiben, weil sie risikoscheu sind. In Wirklichkeit ist die Entscheidung, nicht zu handeln, eine eigene Entscheidung, die häufiger zum Scheitern als zum Erfolg führt.

3) Führe eine Selbstreflexion durch. Idealerweise hast Du Dir für den Anfang etwa 5 Ziele gesetzt. Nach dem Zeitraum, den Du Dir für Deine Ziele gesetzt hast, ziehst Du Bilanz, wo Du stehst und welche Maßnahmen erforderlich sind. Hier entscheidest Du Dich entweder für die Misserfolgsschleife oder für die Erfolgsschleife. Hast Du begonnen, in kleinen Schritten zu handeln? Hast Du Deine Zwischenziele erreicht? Hast Du Deine erwarteten Ergebnisse erreicht? Wenn nicht, was hast Du gelernt und wie kannst Du Dein Vorgehen anpassen? Wenn ja, wie kann es Dir helfen, Dein Selbstwertgefühl zu stärken, und was ist Dein nächster Schritt?

Verpflichte Dich, verantwortungsbewusst und motiviert zu bleiben, und sieh Rückschläge als einen vorübergehenden, aber notwendigen Schritt auf dem Weg zu Deinem gewünschten Ergebnis. Es ist hilfreich, einen Partner zu haben, der Dir zur Seite steht - vielleicht eine Online-Gruppe, mit der Du kommunizieren, oder einen Mentor, mit dem Du Deine Überlegungen teilen kannst.

Nutze diese Tipps und Hilfsmittel, um Deine eigene Karriere proaktiv voranzutreiben. Wenn ein Karrierecoach im Moment keine realistische Option ist, kann und sollte es eine Priorität sein, Dein eigener Selbstcoach zu werden. Für weitere Ratschläge, wie Du das Beste aus Deiner unabhängigen Berater-Karriere machen kannst, folge Malt Strategy auf LinkedIn, wo wir eine Vielzahl von Einblicken, Trends und Vordenkern teilen, die Dir helfen, in einem sich schnell verändernden Arbeitsumfeld erfolgreich zu sein.

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