Erfolgreich als Freelancer starten: ein Leitfaden

Freelancer werden: So findest Du Deinen Weg in die Selbstständigkeit

"Freelancer werden, endlich frei und flexibel sein!" Dieser Gedanke begeistert viele Menschen. Aber was bedeutet es wirklich, selbstständig zu werden? Ist es überhaupt das Richtige für Dich? Und wie fängst du an?

Wenn auch Du Freelancer werden möchtest, findest Du hier Infos und Tipps, die für Deine ersten Schritte in die Selbstständigkeit wichtig zu wissen sind.

Maria Volz

Maria Volz

Mit SEO, Storytelling und Zielgruppenorientierung erstellt Maria Volz als freiberufliche Autorin wirkungsvolle Texte – von Fachartikeln und Webtexten über Whitepaper und E-Learning Storyboards.

Was bedeutet es, Freelancer zu sein?

Freelancer sind Selbstständige, die Ihre Expertise projektbasiert verschiedenen Kund *innen anbieten und dabei nicht fest angestellt sind.

Freelancer sind im Gegensatz zu festen Mitarbeitern also nicht exklusiv für ein Unternehmen tätig.

Freiberufler und Freelancer - gibt es einen Unterschied?

Wenn Du Freelancer werden willst, ist es wichtig für Dich, vorab zu klären, ob du als Freiberufler:in eingestuft wirst. Oft wird der Begriff „Freiberufler“ für eine deutsche Übersetzung von „Freelancer“ gehalten. Aber Achtung: Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Freiberufler und Freelancer!

Es gibt Freelancer, die gewerbetreibende Tätigkeiten ausüben oder welche, die als Freiberufler:innen gelten. Als Freiberufler wird nur eine bestimmte Berufsgruppe bezeichnet. Nach §18 EstG üben sie „Katalogberufe“ aus – das sind wissenschaftliche, künstlerische, beratende, lehrende und heilberufliche Tätigkeiten.

Ein:e Freelancer:in kann also ein*e Freiberufler:in sein, zum Beispiel als:

  • Autor *in / Content Writer *in

  • Redakteur *in

  • Komponist *in

  • Illustrator *in

  • (Grafik-, Web-, UX- etc.) Designer *in

  • Sprecher *in (Hörbuch, Film, Werbung)

  • Cutter *in

  • Consultant

Tipp: Es lohnt sich zu prüfen, ob Deine Tätigkeit zu dieser Berufsgruppe zählt, denn Freiberufler innen zahlen keine Gewerbesteuern. Eine Beratung, ob Du als Freiberufler in zählst, kannst Du bei der Künstlersozialkasse / KSK erfragen.

Will ich Freelancer werden? Vor- und Nachteile

Die Entscheidung, Freelancer zu werden, ist eine Lebens- und Karrierewahl mit vielen Chancen, aber auch einigen Herausforderungen. Um herauszufinden, ob dieser Weg zu Dir passt, lohnt es sich, die Vor- und Nachteile genau abzuwägen.

Vorteile

Herausforderungen

Flexibilität: Du entscheidest, wann, wo und wie Du arbeitest.

Isolation: Der fehlende tägliche Austausch mit Kolleg*innen kann eine Herausforderung sein.

Vielfalt: Du arbeitest an spannenden Projekten in verschiedenen Branchen.

Zeitmanagement: Es kann schwer sein, Prioritäten richtig zu setzen, Ablenkungen zu vermeiden und Deadlines einzuhalten.

Selbstbestimmung: Du bist Dein eigener Chef und wählst Deine Projekte.

Disziplin: Ohne Chef*in musst Du Dich selbst motivieren, klare Strukturen setzen und alle Aufgaben in Eigenverantwortung übernehmen.

Kreative Freiheit: Entfalte Deine Ideen und baue vielseitige Fähigkeiten auf.

Business-Skills: Zur Selbstständigkeit gehören auch Aufgaben wie Buchhaltung, Steuern, Kundenakquise, Preiskalkulationen etc.

Lernmöglichkeiten: Vielfältige Projekte, Herausforderungen und Feedback bieten die Chance herausragende Skills zu entwickeln.

Umgang mit Kritik: Kundinnen haben manchmal andere Vorstellungen oder wählen andere Freelancerinnen.

Finanzielle Chancen: Mit der richtigen Positionierung, Kalkulation und Verhandlungsgeschick kannst Du richtig gut verdienen.

Unregelmäßiges Einkommen: Die Projektlage kann schwanken, was finanzielle Planungssicherheit erschwert.

Persönliche Entwicklung: Du lernst, Marketing, Buchhaltung und Kundenmanagement zu meistern.

Zeitaufwand für Organisation: Viele organisatorische Aufgaben werden nicht direkt bezahlt.

Netzwerkaufbau: Du kannst langfristige Beziehungen und neue Chancen schaffen.

Aktive Akquise: Kundenbindung und -gewinnung erfordern kontinuierlichen Einsatz und soziale Kompetenzen.

Klar, auch die Festanstellung und jegliche andere Einkommensform hat ihre Vor- und Nachteile. Wenn Du Dir die Herausforderungen aber schon vorab bewusst machst, und Dir eine Strategie zurechtlegst, wie Du mit diesen umgehen kannst, bist Du klar im Vorteil.

Jobs für Freelancer: Diese Tätigkeitsfelder bieten die besten Chancen

Freelancer zu sein bedeutet,flexibel und unabhängig zu arbeiten – oft auch ortsunabhängig. Deshalb eignen sich Tätigkeiten, in denen Du Deine Expertise anbieten und dabei nicht (dauerhaft) im Unternehmen anwesend sein musst, besonders gut.

Folgende Freelancer Jobs bieten ideale Voraussetzungen:

  • IT und Technik:
    Webentwickler, Softwareentwickler, Cloud-Architekt, Data Scientist, Cybersecurity-Spezialist, Prompt Engineer, KI Experte.

  • Design und Kreatives:
    Grafikdesigner, UX/UI-Designer, 3D-Designer, Videoproduzent, Animationsspezialist, Illustrator, Fotograf, Musiker, Sounddesigner.

  • Marketing und Kommunikation:
    Social-Media-Manager, Content-Marketing-Strategen, SEA/SEO-Experte, Performance-Marketing-Spezialist.

  • Texterstellung und Sprachen:
    Copywriter, Content-Writer, Übersetzer, Redakteur, Ghostwriter.

  • Beratung und Schulung:
    Unternehmensberater, agiler Coach, IT-Berater, Data Consultant, Online-Dozent.

Wie Du siehst, sind die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Freelancer Karriere sehr vielfältig. Je nachdem, welche Erfahrungen Du in Deinem Lebenslauf bisher gesammelt hast, kannst Du direkt loslegen – oder neue Fähigkeiten gezielt aufbauen. 

Freelancer werden ohne Expertise?

Auch wenn Du aktuell noch keine Expertise in einem der genannten Bereiche hast, ist das kein Grund, Deinen Traum davon, Freelancer zu werden, aufzugeben. Heutzutage stehen Dir zahlreiche Möglichkeiten offen, um Dich eigenständig weiterzubilden.

Du möchtest beispielsweise als Freelancer im Webdesign starten? Dann könntest Du abends nach der Arbeit oder an den Wochenenden erste Grundlagen in Programmen wie Figma oder Adobe XD lernen. Mithilfe von Online-Kursen und Tutorials, die oft kostenlos oder kostengünstig verfügbar sind, kannst Du Dir Schritt für Schritt Fachwissen aneignen.

Sobald Du ein Basisverständnis aufgebaut hast, biete Deine Dienste an:

  • Freunden und Bekannten: Unterstütze sie bei kleinen Projekten wie der Gestaltung einer Webseite – auch unentgeltlich, um Erfahrungen zu sammeln.

  • Freelancer-Plattformen: Stell Deine Dienstleistungen zu Beginn zu einem niedrigeren Preis ein, um erste Kunden zu gewinnen und Feedback zu erhalten.

Mit wachsender Erfahrung und der Verbesserung Deiner Fähigkeiten kannst (und solltest) Du Deine Preise schrittweise anpassen. So baust Du nicht nur Dein Portfolio auf, sondern entwickelst Dich gleichzeitig weiter.

Dieser Prozess erfordert Zeit und Engagement, aber er zeigt: Der Einstieg in die Freelancer-Karriere ist für jeden möglich – unabhängig von Deinem jetzigen Stand. Was Du brauchst ist der Wille, Neues zu lernen und Deine Fähigkeiten stetig auszubauen.

Freelancer werden: Die ersten 6 Schritte

Wir wissen, wenn man Freelancer werden möchte, fühlen sich viele oft etwas überfordert. Wo fange ich da an? Was muss ich erledigen? Habe ich etwas vergessen? 

Wenn du diese wichtigen Schritte befolgst, dann wirst du einen soliden Start in die Selbstständigkeit finden können:  

  1. Kläre Deine Motivation
    Warum möchtest Du Freelancer werden? Möchtest Du mehr Flexibilität, spannende Projekte oder mehr Unabhängigkeit? Schreibe Deine Ziele auf, um Deinen Fokus klar zu definieren. Mache dir auch die Herausforderungen der Selbstständigkeit bewusst und wie du diese meistern willst.
  2. Definiere Dein Angebot
    Welche Dienstleistungen möchtest Du anbieten? Überlege, in welchem Bereich Deine Stärken liegen, wo du ggf. Deine Fähigkeiten weiter ausbauen kannst und wie Du Deine Expertise am besten präsentieren kannst.
  3. Selbstständigkeit anmelden
    Als Freelancer ist es wichtig, Deine Selbstständigkeit korrekt anzumelden:
  4. - Freelancer: Melde Dich beim Finanzamt, indem Du den "Fragebogen zur steuerlichen Erfassung" ausfüllst. So erhältst Du Deine Steuernummer.
  5. - Gewerbetreibende: Beantrage zusätzlich einen Gewerbeschein beim Gewerbeamt Deiner Stadt oder Gemeinde.
    Prüfe vorab, ob Deine Tätigkeit als Freiberuf oder Gewerbe zählt – das beeinflusst, ob Du Gewerbesteuern zahlen musst.
  6. Informiere Dich über Finanzen und Versicherungen
    Sichere Dich ab: Neben der Krankenversicherung solltest Du über Altersvorsorge, Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken. Plane auch Rücklagen für unregelmäßige Einnahmen.
    Tipp: Nutze die Möglichkeit, auf Deinem Bankkonto sogenannte Spaces oder Unterkonten einzurichten. Lege für jede Einnahme automatisch einen bestimmten Prozentsatz für Einkommenssteuer und Umsatzsteuer zurück. So hast Du Deine Steuerlast immer im Blick und vermeidest böse Überraschungen am Ende des Jahres.
  7. Baue Dein Netzwerk auf
    Kontakte sind entscheidend. Vernetze Dich online und offline, um potenzielle Kunden und Partner kennenzulernen. Freelancer-Plattformen wie Malt sind ein idealer Ort, um Projekte zu finden.
  8. Erstelle ein professionelles Profil
    Präsentiere Deine Fähigkeiten und Erfahrungen auf Plattformen wie Malt. Ein ansprechendes Profil mit Arbeitsproben kann Dir helfen, die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen.

In unserem kostenlosen E-Book “Dein ultimativer Freelancer-Fahrplan: “So startest du erfolgreich in die Selbstständigkeit” nehmen wir Dich an die Hand und leiten Dich ausführlich und mit vielen wertvollen Praxis-Tipps aus der Community auf den Weg in die Selbstständigkeit.

Auch Du kannst easy Freelancer werden!

Es gibt unzählige Möglichkeiten, als Freelancer durchzustarten – ob mit bestehenden Fähigkeiten oder durch gezielte Weiterbildung. Mache Dir dafür einen klaren Plan über Deine Ziele und Wege die Herausforderungen anzugehen und habe Mut, Neues auszuprobieren.

In unserem Blog und E-Book findest du viele hilfreiche Insider-Tipps und auch unser Malt-Team steht dir immer gerne zur Seite.

Starte jetzt und finde Projekte, die zu Deinem Talent passen!

FAQ's

Antworten auf häufige Fragen

Freelancer arbeiten selbstständig und projektbasiert für verschiedene Kunden. Sie bieten ihre Expertise in Bereichen wie IT, Design, Marketing oder Beratung an, ohne fest angestellt zu sein.

Ja. Freiberufler*innen melden sich direkt beim Finanzamt an, während Gewerbetreibende zusätzlich einen Gewerbeschein beim Gewerbeamt beantragen müssen. Kläre vorab, ob Deine Tätigkeit als freiberuflich oder gewerblich gilt.

Ja, das ist möglich! Du kannst Dich durch Online-Kurse oder Tutorials gezielt weiterbilden und erste Erfahrungen sammeln, indem Du Deine Dienste z. B. Freunden oder Bekannten anbietest.

Plattformen wie Malt sind der perfekte Ort, um mit einem starken Profil sichtbar zu werden. Vernetze Dich zudem über Social Media oder auf Branchen-Events, um neue Kontakte zu knüpfen. Vergiss auch nicht deine Bekannten, family & friends zu bitten, die Ohren nach passenden Projekten offen zu halten.

Richte Rücklagen ein und lege bei jeder Einnahme einen Teil für Steuern und unerwartete Ausgaben zurück. Nutze Unterkonten, um Einkommenssteuer und Umsatzsteuer im Blick zu behalten. Informiere Dich außerdem über ergänzende Versicherungen, wie die Berufsunfähigkeitsversicherung und über Wege für Dein Rentenalter vorzusorgen.

Das hängt von Deinen individuellen Stärken und Schwächen hab. Manche kommen mit einer schwankenden Auftragslage entspannt zurecht, andere werden dabei nervös. Ebenso fällt einigen die Kundenakquise leicht, haben aber stattdessen an der Disziplin und am Zeitmanagement zu nagen. Werde Dir bewusst, was Dir persönlich schwerfällt und wie Du damit umgehen - oder es vielleicht sogar zu Deinem Vorteil nutzen kannst.

Das hängt von Deiner Branche, Erfahrung und Positionierung ab. Mit der richtigen Kalkulation und Verhandlungsgeschick kannst Du oft mehr verdienen als in einer Festanstellung.

Ja, das ist möglich! Achte darauf, ob Dein Arbeitsvertrag Nebentätigkeiten erlaubt, und informiere Deinen Arbeitgeber. Zudem musst Du Deine Einkünfte dem Finanzamt melden.

Finde Deine Nische! Positioniere Dich als Expert*in für ein bestimmtes Problem oder einen klar definierten Bereich. Ein starkes Portfolio und zufriedene Kundenbewertungen helfen, Dich abzuheben.

Ja, als Freelancer bist Du für Deine Altersvorsorge verantwortlich. Informiere Dich über private Rentenversicherungen, die Künstlersozialkasse (falls Du berechtigt bist), oder lege regelmäßig Geld auf ein separates Konto zurück.

Als Freelancer musst Du Deine Krankenversicherung selbst organisieren. Du kannst Dich freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Wenn Du künstlerisch oder publizistisch tätig bist, kannst Du Dich über die Künstlersozialkasse (KSK) absichern. Diese übernimmt den Arbeitgeberanteil zu Deinen Sozialversicherungsbeiträgen, sodass Deine Kosten ähnlich wie bei Angestellten sind.

Berücksichtige Deine Kosten (z. B. Steuern, Versicherungen) und plane Rücklagen ein. Orientiere Dich an branchenüblichen Honoraren und passe Deine Preise mit wachsender Erfahrung an.