ist Freelancer auf Malt und hat kürzlich für unsere ein Webinar zum Thema “Die Zukunft der digitalen Mobilität” gehalten. Als Freelancer berät er Kunden zur digitalen Transformation. Typische Fragestellungen seiner Kunden sind z.B. Fragen zur Relevanz und Abhängigkeiten von Trends in Verbindung mit der Konzeption von neuen Geschäftsszenarien und deren finanzieller Attraktivitätsbewertung.

Im Interview spricht er mit uns über die bestimmenden Trends im Mobility Sektor.


Was sind die wichtigsten Trends in der Automobilindustrie?

Daniel: Die Automobilindustrie steht seit einigen Jahren vor tiefgreifenden technischen und sozialen Veränderungen. Dafür wurde das Akronym CASE (= Connected-Autonomous-Shared-Electrified) geprägt.

In dem Webinar der Malt Academy haben wir die Teilnehmer – viele auch mit Automobil-Erfahrung – danach gefragt, wie sie die Mobilität der Zukunft sehen. Fast alle genannten Punkte fallen in einen dieser vier wesentlichen Trends.

  1. Connected: Hier geht es um eine zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge – sei es zwischen Fahrzeugen, mit den Servern von verschiedenen Applikationen, oder aber mit Endgeräten der Fahrer. In gleichen Zug wird natürlich auch das Interieur der Fahrzeuge immer digitaler, um die verschiedenen Informationen wiederzugeben.
  2. Autonomous: Die Hersteller arbeiten daran, dass die Fahrzeuge zunehmend autonom fahren – dabei gibt es verschiedene Stufen. Irgendwann werden die Fahrzeuge in Stadt und Land komplett autonom und damit auch ohne Fahrer unterwegs sein können.
  3. Shared: Dieser Trend ist getrieben von dem sozialen Trend, dass gerade in großen Städten immer weniger Menschen selbst ein Auto besitzen möchten. Mittlerweile bieten verschiedene Anbieter sogenannte ride-sharing (z.B. Now Group) oder ride-hailing (z.B. Uber) Angebote an.
  4. Electrified: Hier geht es um die Elektrifizierung des Antriebsstrangs – statt Autos mit Verbrennungsmotor soll es zukünftig Fahrzeuge mit batterie-elektrischem Antrieb (BEV) geben. Dieser Trend wird durch regulatorische Vorgaben zur CO2-Reduzierung getrieben, der Wunsch nach Unabhängigkeit insbesondere europäischer Staaten von Öl Importen ist ebenfalls ein wichtiger Treiber

Abgeleitet von diesen Trends, wie sieht Deine Vision für Mobilität 2025 und danach aus?

Daniel: Grundsätzlich können sich in entwickelten Märkten daraus zwei verschiedene Geschäftsmodelle ergeben: Das “driver-owned” Geschäftsmodell, wo zum Beispiel aktuelle Premiumhersteller weiterhin Fahrzeuge produzieren, die Begehrlichkeit wecken und von Einzelpersonen, oder ihrem Umfeld (Familie/Freunde/Bekannte) genutzt werden. Diese Fahrzeuge werden selbstverständlich ebenfalls viele der Produktinnovationen – digital, autonom, elektrisch – beinhalten.

Gleichzeitig wird es ein “Mobilität als Dienstleistung” (MaaS) Geschäftsmodell geben, für das auch komplett andere Fahrzeuge benötigt werden. Das Geschäftsmodell ist ein transaktionales, d.h. es wird pro Fahrt, oder ggf. pro Monat bezahlt. Hierbei spielen Kompetenzen im Bereich Nutzfahrzeuge, sowie der Betrieb von Flotten von Fahrzeugen eine Rolle. Diese Unternehmen zeichnen sich durch hohe IT-Kompetenz und kurze Innovationszyklen für neue Dienstleistungen aus.

Was heißt das für zukünftige Geschäftsmodelle? Und welche Unternehmen werden davon profitieren?

Daniel: Zukünftig werden sich verschiedene neue Geschäftsmodelle ergeben, die nicht mehr nur bei den Automobilherstellern liegen werden. Ein großer Teil des zukünftigen Geschäfts wird im Service und digitalen Bereich liegen. Hierbei haben die OEMs über zuschaltbare Optionen, sogenannte “Functions on Demand” die Möglichkeit über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs Umsätze zu erwirtschaften. Dieses Modell kann für die Ride-hailing Dienste ebenfalls möglich sein. Zudem entstehen weitere Dienstleistungsmärkte rund um das Thema “personal assistance” und “Operations von Flotten”. Die dargestellte Grafik zeigt diese, sowie weitere bereits entstehende Geschäftsmodelle.

Vielen Dank für das Interview, Daniel!

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