Dass die meisten Unternehmen heute kaum ohne digitale Präsenz auskommen, ist klar. Dass für die Kreation einer tollen Onlinepräsenz nicht mehr unbedingt Nischen-Fachwissen nötig ist, ist auch hinreichend bekannt. Was aber ist für Ihre Zwecke die beste Möglichkeit, zu einer professionellen Webseite zu kommen? Was, wenn es schnell gehen soll? Und wie lassen sich in Bezug auf diese Aufgabe mangelnde Expertise oder Ressourcen im Team ausgleichen?

Als kleine Faustregel lässt sich festhalten: Je komplexer (zahlreiche unterschiedliche Inhalte oder sehr viele Seiten) und umfangreicher (weil zum Beispiel eine Datenbank eingebunden werden soll) das Website-Projekt ist, desto mehr Sinn macht eine individuelle Programmierung. Nicht alle Zwecke und Funktionen lassen sich zufriedenstellend mit Baukastenlösungen abdecken.

Kleinere Projekte mit geringen Datenmengen oder nur für einen kürzeren Zeitraum benötigte Seiten hingegen lassen sich in der Regel gut mit Unterstützung von Web-Entwickler Freelancern oder unter Umständen sogar alleine umsetzen.

Abgesehen von Ihren Ansprüchen an die Seite lässt sich der beste Weg anhand von vier Eckpunkten festlegen:

  • Wie hoch ist das Budget?
  • Innerhalb welchen Zeitrahmens soll das Projekt fertig sein?
  • Gibt es genügend Personal?
  • Welches technische Wissen ist im Team vorhanden?

Die erste Variante: Sie beauftragen eine Agentur

Wenn Sie sich an eine Fachagentur wenden, dann bekommen Sie alle Services rund um die Erstellung der Seite aus einer Hand: von der strategischen Planung über die Contenterstellung bis hin zum User Testing. Der offensichtlichste Vorteil liegt darin, dass Ihr Unternehmen nun kein Personal für die tatsächliche Erstellung einplanen muss. Die eigentliche Arbeit an der Seite ist komplett ausgelagert, und Sie können wie gewohnt dem Tagesgeschäft nachgehen oder sich anderen aktuell wichtigen Projekten widmen. Es werden also insofern keine personellen Ressourcen gebunden, die an anderer Stelle gebraucht werden.

Dennoch benötigen Sie im Unternehmen Personal, das im Loop bleibt, was die Entstehung der neuen Webseite betrifft. Es braucht fachkundige Teammitglieder, die die Agentur gerade in der Strategiephase und bei der Abnahme von Milestones begleiten und als Verbindungsperson zwischen Agentur und Team agieren.

Zum anderen geht die individuelle Programmierung einer Website keineswegs schnell vonstatten. Eine Agentur hat viele verschiedene Aufträge, um die sie sich parallel kümmert, weshalb es schon deshalb zu längeren Wartezeiten kommen kann. Die Erstellung einer hochwertigen und vor allem sehr komplexen Webseite von der Konzeption bis zur technischen Umsetzung braucht aber einfach auch Zeit; Zeiträume von bis zu einem halben Jahr sind – abhängig vom Umfang der Seite – keine Seltenheit.

Weiter gibt es den Kostenfaktor zu bedenken: Selbst für einfachere Projekte müssen Sie mehrere Tausend Euro einplanen, und nach oben ist preislich eigentlich alles offen. Das bedeutet, dass Sie entweder ein großes Budget benötigen oder sehr gründlich recherchieren müssen, um eine Agentur zu finden, die sowohl Ihre Vorstellungen erfüllen als auch innerhalb eines schmaleren Budgets arbeiten kann.

An der fertigen Website lässt sich im Nachhinein wenig verändern und individualisieren. Wenn Sie sehr schnelllebigen Content haben, Ihr Unternehmen aber nicht über große personellen Ressourcen verfügt, ist also eine individuell programmierte Seite nicht die beste Lösung. Auch die Pflege und das Hosting müssen bedacht werden: Gibt es eine IT-Abteilung, die sich bei Änderungswünschen oder technischen Problemen schnell und fachkundig darum kümmern kann oder wäre das Unternehmen dann immer auf Hilfe von außen angewiesen?

Für wen eignet sich diese Variante?

Im Unternehmen gibt es genug Humanpower, um Verbindungspersonen für die Zusammenarbeit mit der Agentur sowie für die Pflege der fertigen Seite zu stellen.

Für die eigentliche Planung und Erstellung ist kein Personal vorhanden.
Es ist ein größeres Budget vorhanden.
Der Zeitrahmen kann weit gesteckt werden.
Das technische Know-how zur individuellen Programmierung ist nicht vorhanden.

Die zweite Variante: Sie nehmen die Sache selbst in die Hand

Individuell, kostengünstig, flexibel: Nicht ohne Grund erfreuen sich Content-Management-Systeme in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Webauftritte lassen sich damit nach dem sogenannten Baukastenprinzip erstellen und sind mit der Zeit auch für Tech-Laien immer zugänglicher geworden. 

Mit dieser Lösung ist ein Team gut beraten, wenn es sich um ein einfaches Projekt handelt und es Mitarbeitende gibt, die schon Erfahrung mit dieser Art der Webseitenerstellung haben. Wer etwa oft Landingpages erstellt, schon ein passendes System für sich gefunden und sich schon „eingefuchst“ hat, kann einfach loslegen – es gibt hier keine Argumente, die dagegen sprächen. 

Alle anderen müssen abwägen: Gibt es Teammitglieder, die gerade Zeit für diese Aufgabe haben und sich zutrauen, sich mit der Funktionsweise eines Baukastensystems auseinanderzusetzen? Verfügen sie über etwas Expertise in Tech oder Design oder ist das Zeitbudget groß genug, dass genügend Raum fürs Einlesen und Ausprobieren bleibt? Während viele Baukastensysteme durch intuitive Nutzungsführung punkten, ist mit WordPress zum Beispiel gerade eines der beliebtesten Systeme für absolute Neulinge nicht so gut geeignet. 

Und hier versteckt sich ein weiterer kleiner Stolperstein: Wer nie mit einem Baukastensystem gearbeitet hat, kann nicht wissen, welches für das gewünschte Ergebnis die richtige Wahl ist. Es gibt mittlerweile so viele Anbieter auf dem Markt, deren Produkte sich zwar weitgehend ähneln. Aber nicht jedes ist eben für jeden Zweck geeignet. Auch hier kommt also wieder der Zeitfaktor zum Tragen. Es muss ein wenig Zeit eingeplant werden, um sich zumindest so weit zu informieren, dass eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden kann. 

Für wen eignet sich die Variante?

Es ist genügend Humanpower vorhanden, um sich der Aufgabe zu widmen.
Es gibt nur ein sehr geringes oder kein zusätzliches Budget.
Das Projekt erfordert keinen großen zeitlichen Aufwand, es gibt im Falle mangelnder Expertise aber einen kleinen Zeitpuffer.
Für die Erstellung der Seite ist nur wenig technische Expertise nötig.

Die dritte Variante: Sie holen sich professionelle Unterstützung von Freelancern

Diese Möglichkeit ist ideal für alle, denen zwar ein kleines Budget, aber nur wenig Zeit zur Verfügung steht. Denkbar ist auch der Fall, dass im Team durchaus Fachkenntnisse vorhanden sind, es aber schlicht an Zeit fehlt. Oder es gibt eine Person im Team, die ein wenig Zeit auf die Aufgabe verwenden könnte, der es aber an Tech-Know-how fehlt. Wenn Sie auf die Expertise und Zeit von Freelancern setzen, beschreiten Sie quasi den goldenen Mittelweg. Wenn an einer entscheiden Stelle das letzte Quäntchen fehlt, um das Projekt vollständig inhouse umzusetzen, kann die interne Expertise kann durch fehlendes Puzzleteil von außen ergänzt werden, um die optimale Kosten- und Zeiteffizienz herzustellen. 

Gibt es Teammitglieder, die ein unfehlbares Auge für Design haben, ganz genau wissen, wie das Ergebnis aussehen soll oder präzise Vorstellungen von den technischen Anforderungen haben? Umso besser! Sie können am Projekt teilhaben, Ihre individuellen Wünsche vermitteln und mit dem Freelancer wichtige Impulse austauschen.

Im Gegenzug ist die Person vom Fach gut eingespielt, versteht Ihre Wünsche und hat für Ihre Ansprüche die passenden Umsetzungsstrategien. Sie zeigt Ihnen auch Lösungsoptionen für Probleme auf – selbst jene, die Sie selbst vielleicht noch gar nicht bedacht haben. 

Für wen eignet sich diese Variante?

Es gibt nicht ausreichend Humanpower, um die Seite komplett inhouse zu erstellen.
Es ist ein kleines Budget für das Projekt eingeplant.
Die Webseite soll zeitnah fertiggestellt werden.
Möglicherweise fehlt es an Expertise in entscheidenden Bereichen.