Willkommen in der Talent Economy
Die eigenen Schwächen und Lücken im System wurden durch die globale Pandemie und die unvorhersehbare Wirtschaftslage schonungslos aufgedeckt. HR-Verantwortliche müssen den Spagat zwischen Zukunftsplanung und Erhalt schaffen und den Bewerber*innen die richtige Mischung aus Flexibilität und Stabilität bieten.
Daraus ergeben sich neue Herausforderungen an interne Kommunikation und Firmenkultur. Es wird weiter darum gehen, die Besten zu rekrutieren und notwendige Expertise ins Team zu holen. Der Fachkräftemangel besonders im Tech-Bereich bleibt Realität. Gleichzeitig muss Home Office stärker in die Firmenkultur integriert und mehr Raum für Flexibilität geschaffen werden.
Je mehr sich die Dinge verändern, desto wichtiger wird Kultur.
Digitaler Wandel braucht digitale Kultur. Unternehmen werden in Zukunft hybride Teams aus unterschiedlichen Standorten managen und müssen die richtigen Ausgangsbedingungen für digitale Zusammenarbeit und damit mehr digitale Kultur schaffen. Gleichzeitig steht eine Gruppe an flexibel einsetzbaren Talenten auf dem Arbeitsmarkt bereit, die dieses Arbeitsmodell bereits längst in die eigenen Hände genommen hat: Die digitalen Freelancer*innen der Talent Economy.
Sie arbeiten bereits seit Jahren flexibel und standortunabhängig und sind durch ihr Wissen aus vielseitigen Projekten in den neuesten Technologien und Arbeitsmethoden geschult.
Angetrieben von einem starken Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung, sind Freelancer*innen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht nur unumgänglich, sondern der ideale Katalysator für Innovation und digitalen Wandel.
4 Beispiele für den Einsatz von Freelancern in Unternehmen
- Outsourcing von Kapazitätsspitzen
Der Einsatz von Freelancer*innen ermöglicht es, Spitzen in den betrieblichen Anforderungen aufzufangen, z.B. wenn ein Projekt vom Konzept in die Entwicklung geht. Sobald die Strategie definiert und das Projekt gestartet ist, kann die Ausführung durch rein operative Einschränkungen verzögert werden. Der Einsatz von Freelancer*innen ermöglicht es Ihnen, Ihre Bandbreite nach Bedarf anzupassen, indem Sie gelegentlich Ihre Teams erweitern, um die Arbeitsbelastung aufzufangen und mit hoher Qualität pünktlich zu liefern. Die enge Kollaboration ermöglicht ihren Teams, interne Expertise über die Zusammenarbeit aufzubauen. Ein großer Vorteil des Freelancing gegenüber anderen Outsourcing-Optionen - Beratung und Mentoring
Freelancer*innen mit z.B. langjähriger Projekterfahrung in Change-Prozessen oder mit der Kernaufgabe Wissensvermittlung, sind von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht Ihre Teams in Bezug auf technische oder organisatorische Fähigkeiten zu optimieren. Agile Coaches, Marketingberater*innen oder Webentwicklungs-Trainer*innen sind wertvolle Verbündete, die freiberuflich für die Durchführung von Veränderungsprozessen, die Optimierung von Arbeitsmethoden, die Einführung neuer Tools und die Schulung Ihrer Teams tätig sind. - Interim Management
Gerade bei strategisch wichtigen Positionen können Sie es sich nicht leisten, Zugeständnisse aus Zeitmangel zu machen. Die Rekrutierung einer Führungsposition dauert im Schnitt mehr als 6 Monate. Freelancer*innen können in 2-3 Wochen rekrutiert werden. Damit können Sie den unmittelbaren Bedarf decken und sich gleichzeitig die Zeit nehmen, die Sie für die strategische Rekrutierung benötigen. Mit einem ausgeprägten Verständnis für das Geschäft und das Netzwerk können Freelancer*innen Ihnen helfen, das Team zu führen und kritische Prozesse anzustoßen, damit der oder die Nachfolger*in die Abteilung in einem guten Zustand übernehmen kann. Gleichzeitig können externe Expert*innen mit Fachwissen helfen, die Stellenbeschreibung zu erstellen und Ihren oder Ihre Wunschkandidat*in zu finden. - Innovationskraft durch außergewöhnliche Talente
Abgesehen von den möglichen Innovationen bei der Entwicklung von Themen des Kerngeschäfts, können Sie mit Freelancer*innen auch an kurzfristigen Projekten arbeiten, für die sonst keine Prioritäten gesetzt werden können. Damit können Sie auf Wettbewerb und Marktveränderungen reagieren und Veralterung vermeiden. Sie können im Lab-Modus arbeiten, freier experimentieren, parallel ein Produkt entwickeln, testen und kontrollierte Risiken eingehen. Durch die Einstellung von externen Berater*innen können Sie vorübergehend die für die Erkundung Ihres Marktes erforderlichen Fähigkeiten erwerben, bevor Sie Ihre Teams erweitern, sobald das Projekt funktioniert. Freelancer*innen können sich dabei ganz auf Ihr Projekt fokussieren, ohne Einschränkungen durch operatives Tagesgeschäft.
Stellen Sie Teams zusammen, die unschlagbar sind
Die Möglichkeiten für den Einsatz von Freelancer*innen sind vielfältig. Sie sollten aber immer Hand in Hand mit den Rekrutierungszielen für festangestellte Mitarbeiter*innen gehen. Es geht nicht darum Mitarbeiter*innen zu ersetzen oder die beiden Arbeitsformen zu vergleichen. Ein stabiles, hochkarätiges Kernteam bleibt weiterhin unersetzlich.
Die überwiegende Mehrheit der Freelancer*innen haben an dieser Anstellungsform jedoch gar kein Interesse. Sie lieben die Projektarbeit und wollen nach einem abgeschlossenen Projekt auch wieder weiterziehen.
Unternehmen profitieren bei einem gut abgestimmten Team von zwei unterschiedlichen Sets an Fähigkeiten und Arbeitsmethoden.
Externe Berater*innen sind keine Mitarbeiter*innen. In der Zusammenarbeit ist es schon allein aus rechtlicher Sicht wichtig, die Freiheit der Freelancer*innen zu bewahren. Freelancer*Innen unterliegen nicht ihren Weisungen oder benötigen ihren Input. Vielmehr sind sie Impuls- und Ratgeber für Sie. Nutzen Sie die Neutralität dieser externen Spezialist*innen, um einen Blick von außen zu bekommen und neue Perspektiven zu hören.
Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie diese Freiheiten für sich nutzen, indem Sie die richtigen Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit schaffen.
Dazu gehören:
- eine detaillierte Leistungsbeschreibung erstellen
- klare Zielvorgaben vereinbaren
- einen Zeitplan erstellen
- regelmäßige Meetings und Gelegenheit für den persönlichen Austausch anbieten
- Transparenz und offenen Austausch fördern
- Änderungen im Plan festhalten
- Feedback und Follow-up Phasen einplanen
Gerade weil es wichtig ist, Freelancer*innen die Freiheiten zu geben, die sie zu Selbstständigen machen, ist eine gute Planung essentiell.
Damit eine reibungslose Kommunikation möglich ist, sollten Sie Ansprechpartner und Kommunikationskanäle definieren und die Verfügbarkeiten der Freelancer*innen klären. Informieren Sie außerdem schon vor der Ankunft der Freelancer*innen Ihr gesamtes Team über den geplanten Ablauf. Bei der Zusammenarbeit von externen Berater*innen ist es besonders wichtig, dass die Zuständigkeiten geklärt sind und alle Mitarbeiter*innen im Umgang mit Freelancer*innen geschult sind.
Aber auch wenn die rechtlich notwendigen Formalitäten zunächst eingehalten werden müssen, sollten Sie auch die persönliche Ebene nicht vernachlässigen.
Heißen Sie Freelancer*innen herzlich willkommen und nehmen Sie sich die Zeit, ein Kennenlernen auf persönlicher Ebene einzuplanen, um sich miteinander vertraut zu machen. Das kann auch mal abends bei einem Bier sein. Für eine gute Zusammenarbeit ist eine persönliche Verbindung grundlegend.
Damit legen Sie den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit. Es können sich immer wieder in der Zukunft neue Projekte ergeben oder Sie können den oder die Freelancer*in an andere Abteilungen weiterempfehlen. Ihre Empfehlung am Ende eines Projekts hilft Freelancer*innen neue Kunden zu gewinnen und sich eine Reputation aufzubauen, für neue Kunden oder neue Projekte innerhalb Ihres Unternehmens.
Vom HR-Talent Pool zum Freelance Talent Pool
Freelancer*innen können ein integraler Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur werden. Je mehr Sie Ihre internen Prozesse und Teams nach außen öffnen, desto agiler und anpassungsfähiger werden Sie.