Wie Unternehmen Innovationen fördern können (und sollten)
Veränderung ist schwer. Für Menschen und für Unternehmen. Bei Innovationen passiert es besonders häufig, dass man sich vergleicht und das Gefühl bekommt, dass man nicht mithalten kann. Alles verändert sich zu schnell und zu rasant. Elon Musk plant, in naher Zukunft eine Technologie einzusetzen, die wie aus einem Science-Fiction-Film klingt. UPS überlegt Auslieferungen an Krankenhäuser mit Drohnen durchzuführen … da kann das Gefühl aufkommen, den Anschluss zu verpassen.
Das Rad dreht sich immer schneller – in den letzten Jahren besonders stark im Automobilsektor. Das erste kommerzielle Navigationssystem für Autos kam 1981 auf den Markt und nur knapp 20 Jahre später brachte Tesla das erste selbstfahrende Fahrzeug heraus. Heute gibt es in 29 US-Bundesstaaten Gesetze, die selbstfahrende Fahrzeuge erlauben.
Kein Wunder, dass sich Unternehmen überfordert fühlen. Aber echte Innovationen sind kein unerreichbares Ziel, für das nur Elon Musk sich eignet. Es gibt drei Hauptrichtungen, die Unternehmen einschlagen können und müssen, um ihr Geschäft zukunftsfähig zu machen und um mit der sich ständig verändernden Tech-Szene Schritt halten zu können.
Von industriell zu digital: bahnbrechende und strategische Innovation
Es ist mittlerweile allen klar, dass wir im digitalen Zeitalter angekommen sind. Um zu überleben, müssen Unternehmen diesen Wechsel vollziehen. Die, die es nicht schaffen sich anzupassen, sind zu einem abschreckenden Beispiel geworden. Wir sprechen hier von großen Namen der vergangenen Ära wie Compaq, Arcadia Group, Debenhams, HMV. Manche Experten gehen sogar davon aus, dass in einem Jahrzehnt 50% der Fortune 500 von der Bildfläche verschwunden sein werden.
Aber diejenigen, die gerne den Anschluss an führende Spieler schaffen wollen, müssen vorsichtig sein. Der häufigste Fehler: Der Glaube, dass Verbesserungen automatisch Innovation bedeuten. In bestimmten Industrien kann inkrementelle Innovation schon jetzt nicht mehr ausreichen: Wenn der Handlungsdruck so groß wird, müssen Unternehmen auf revolutionäre Innovationen setzen, um zu überleben.
Digitale Innovation kann auch durch Übernahmen entstehen, bei denen große Unternehmen Startups die Innovation entwickeln lassen und diese dann übernehmen. So entstehen sogenannte „digitale Konglomerate“. Amazon schaffe es ein exponentielles Wachstum hinzulegen, indem es eine Reihe bahnbrechender Innovationen in den Markt brachte. Diese waren unter anderem die Folgenden: Bücher – E-Books – E-Commerce – Cloud – Film – Heimelektronik – Drohnenlogistik – Heimautomatisierung. Das ist die Art von agilem Fortschritt, den Unternehmen anstreben müssen.
Vom Kapitalismus zum Talentwettbewerb: Was die Innovationskraft erhält
Früher ging es nur um Kapitalismus. Aber heute, im digitalen Zeitalter, ersetzt Talent das Kapital, um durch Kreativität echte Innovationen zu ermöglichen. Denken Sie an den Kauf des Social-Media-Aggregators FriendFeed durch Facebook für 50 Millionen Dollar im Jahr 2009. Es gab eigentlich nur eine Person in dieser Firma, an der Facebook interessiert war. Das war Bret Taylor, der Schöpfer von Google Maps, der später der CTO von Facebook wurde. Facebook zahlte rund 4 Millionen Dollar pro Person für zwölf Angestellte.
Die Wahrheit ist, dass man ohne kreatives Talent nicht disruptiv sein kann. Deshalb ist Talent heutzutage die wahre Währung. Es ist das Talent, das Innovationen hervorbringt. Unternehmen müssen ihren Fokus auf Kultur und einen Sinn (“Purpose”) ausrichten. Nur dadurch sind sie fähig, sich in einer Welt, die sich in einem wahnsinnigen Tempo dreht, nicht nur über Wasser zu halten, sondern hervorzustechen.
Von der Knappheit zur Fülle
Wo früher Hindernisse waren, gibt es heute offene Türen – dafür sorgt die Technologie. Produkte und Dienstleistungen, die früher unerschwinglich waren, sind jetzt leichter zu beschaffen. Musik, die früher ausschließlich in Form von (ehrlicherweise) manchmal viel zu teuren Schallplatten erhältlich war, ist jetzt für jedermann zugänglich.
Das Taxifahren hat sich inzwischen in den günstigeren Bereich von Uber und anderen Sharing-Modellen verlagert. Auslandsgespräche wurden von einer Kostenfalle zu einem Bestandteil Ihres monatlichen Telefontarifs. Die digitale Speicherlösung ist von einem extrem hohen Preis auf einen Bruchteil der ursprünglichen Kosten gesunken.
Die Zukunft sieht auch immer erschwinglicher aus: KI könnte die Kosten für juristische Arbeit senken, erneuerbare Energien hoffentlich irgendwann einmal die Energiekosten, Drohnen und autonome Technologien die Transportausgaben, Blockchain den Buchhaltungsaufwand – die Liste ist lang.
Die Bedeutung von Innovation in der Wirtschaft
Aber was bedeutet das alles für Unternehmen, die in einem sich ständig verändernden Umfeld innovativ sein und überleben wollen? „Disruption“ ist ein beängstigendes Wort für Unternehmen. Unternehmen haben Angst vor Veränderungen und konzentrieren sich eher auf iterative als auf disruptive Innovation – Verbesserungen und Erweiterungen statt bahnbrechender Schritte.