So bleibst du erfolgreich in Deinem Freelancer Job
Du bist in Deinem Freelancer Job bereits die ersten Schritte gegangen? Dann hast Du sicher auch schon die Vorzüge, aber auch Herausforderungen der Selbstständigkeit gekostet. Ob schwankende Auftragslagen, knappe Deadlines oder die Kunst, Arbeit und Privatleben in Balance zu halten – langfristig erfolgreich zu bleiben, erfordert ständige Weiterentwicklung.
Dieser Artikel gibt Dir wertvolle Tipps: Vom klugen Marketing über smarte Finanzplanung bis hin zu Strategien für mehr Produktivität und Effektivität im Alltag.
So stärkst Du Dein Marketing und Netzwerk
Selbst erfahrene Freelancer stehen manchmal vor der Frage, wie sie neue Kunden gewinnen, ihre Positionierung stärken und ihr Netzwerk sinnvoll erweitern können. Hier sind konkrete Tipps, wie Du Marketing und Netzwerken als Freelancer erfolgreicher umsetzt:
Stärke Deine Positionierung mit einer klaren Botschaft
Eine gute Positionierung ist mehr als nur die Beschreibung Deiner Dienstleistung. Nutze die Gelegenheit, um Deinen Kunden zu kommunizieren, warum Du tust, was Du tust, und warum das für den Kunden einen Mehrwert bringt. Wie kann es seine Probleme lösen?
Beispiel:
Anstatt “Ich bin SAP Consultant” könntest Du sagen: “Ich unterstütze Unternehmen dabei, ihre SAP-Prozesse so zu optimieren, dass sie effizienter arbeiten, Kosten sparen und Wettbewerbsvorteile sichern.“.
- Richte Deine Botschaft immer auf das Kundenproblem aus: Was braucht Dein Kunde? Welches Problem hat er? Welche Ergebnisse wünscht er sich? Wenn Du Dein Fachwissen mit einem klaren Nutzenversprechen kombinierst, zeigst Du nicht nur Deine Kompetenz, sondern auch, dass Du Kundenerfolg in den Mittelpunkt stellst.
Beispiel:
„Ich begleite Unternehmen bei der reibungslosen SAP-Implementierung, damit ihre Teams ohne Unterbrechungen weiterarbeiten und digitale Prozesse optimal nutzen können.“
- Zeige, dass Dein „Warum“ und die Herausforderungen des Kunden miteinander verbunden sind. So baust Du Vertrauen auf und positionierst Dich als Expert:in mit echtem Mehrwert.
Nutze Social Media strategisch
Das Marketing über Social Media kann sich wie ein zusätzlicher Fulltime-Job anfühlen. Social Media ist ein mächtiges Werkzeug fürs Netzwerken und die Kundenakquise. Aber wenn Du versuchst, überall gleichzeitig präsent zu sein, kann Dich schnell überfordern. Effektives Freelancer Marketing bedeutet nicht, auf jeder Plattform aktiv zu sein, sondern gezielt dort sichtbar zu werden, wo Deine Botschaft am effektivsten Deine Zielgruppe erreicht.
- Was willst Du vermitteln?
Überlege, welches Problem Du für Deine Kunden löst oder wie Du ihnen einen Mehrwert bieten kannst. Willst Du inspirieren, Vertrauen aufbauen oder Wissen teilen? - Wie präsentierst Du Deine Botschaft am besten?
- Wo sind Deine Kunden?
Analysiere, welche Plattformen Deine Zielgruppe bevorzugt. Bist Du auf Geschäftsführungsebene unterwegs, ist LinkedIn oft passender. Arbeitest Du mit Start-ups oder kreativen Marken, könnten Instagram oder TikTok relevanter sein. - Wie viel Zeit willst (oder kannst) Du investieren?
Setze Dir ein realistisches Ziel. Wenn Du nur eine Plattform bespielst, reicht oft ein hochwertiger Post pro Woche – z. B. eine Fallstudie, ein Einblick in Deine Arbeitsweise oder die Lösung eines Kundenproblems. - Nutze Tools für Effizienz:
Plane Beiträge mit Tools wie Buffer oder Hootsuite vor und passe Inhalte leicht an. Ein Instagram-Post kann z. B. als LinkedIn-Update recycelt werden. - Erwäge Outsourcing
Wenn Social Media Dich während einer vollen Auftragslage überfordert, gib Aufgaben wie Content-Erstellung oder Planung an Freelancer:innen ab. So bleibst Du präsent, ohne Dich zu verzetteln oder auszubrennen.
Wie Du Deine Finanzen als Freelancer klug planst
Trotz eines starken Netzwerks und gutem Marketing bleiben schwankende Auftragslagen eine der größten Herausforderungen im Freelancer-Lebensstil. Eine kluge Finanzplanung hilft Dir, solche Phasen auszugleichen, Rücklagen zu bilden und langfristig entspannt zu bleiben.
Behalte den Überblick über Deine Einnahmen und Ausgaben
Deine finanzielle Basis steht und fällt mit einer guten Organisation. Wer regelmäßige und variable Kosten kennt, kann viel besser planen. Dafür kannst Du zum Beispiel Tools wie Buchhaltungssoftware nutzen, um Einnahmen und Ausgaben laufend zu dokumentieren, oder eine Tabelle pflegen:
- Gliedere die Tabelle in fixe Kosten (z. B. Miete, Krankenversicherung, Software-Abos) und variable Posten (z. B. Rücklagen für Investitionen oder persönliche Ausgaben wie Urlaub).
- Achte auch auf kleine, oft übersehene Kosten wie Abos oder Mitgliedschaften – sie können sich summieren.
Nutze automatische Rücklagen mit Spaces
Viele Kreditinstitute bieten inzwischen die Möglichkeit, automatische Rücklagen mit sogenannten Spaces oder Unterkonten zu bilden. So kannst Du bei jedem Zahlungseingang einen festen Prozentsatz direkt für Steuern, Rücklagen oder Deine Altersvorsorge reservieren. Die Verteilung kann dabei zum Beispiel so aussehen:
- Steuern: 30–40 % für Einkommen- und Umsatzsteuer.
- Rücklagen: 10–20 % für Notfälle, schwache Monate oder wichtige Investition wie einen neuen Laptop.
- Privates Einkommen: Der Rest für Deine laufenden Ausgaben.
Trenne private und geschäftliche Ausgaben
Eine saubere Trennung zwischen beruflichen und privaten Ausgaben ist nicht nur für die Steuer wichtig, sondern spart Dir auch Zeit und Ärger.
Wichtig: Auf Rechnungen für Geschäftsausgaben dürfen keine privaten Posten stehen.
Beispiel: Eine Tankquittung sollte keine zusätzlichen Einkäufe wie Snacks enthalten. Ebenso darf eine Amazon-Rechnung für eine beruflich genutzte Tastatur keine privaten Bestellungen enthalten.
Bewahre Deine Belege sauber auf – mindestens 10 Jahre, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Nutze Deine Ausgaben-Übersicht für die Angebotserstellung
Eine präzise Übersicht über Deine Ausgaben hilft Dir nicht nur bei der finanziellen Planung, sondern ist auch ein wertvolles Werkzeug, um realistische und gewinnbringende Angebote zu erstellen. Dein Ziel: Projekte so kalkulieren, dass sie nicht nur Deine Kosten decken, sondern auch Deine langfristigen Ziele unterstützen.
So nutzt Du Deine Ausgaben effektiv für Deine Kalkulation:
- Fixkosten ermitteln:
Addiere Deine monatlichen Fixkosten wie Miete, Krankenversicherung und regelmäßige Rücklagen. Das gibt Dir einen klaren Überblick über die Basis, die Du abdecken musst. - Mindestumsatz berechnen:
Füge zu den Fixkosten noch variabel anfallende Posten wie Investitionen oder größere Anschaffungen hinzu. So kannst Du ermitteln, wie viel Du mindestens pro Monat verdienen musst, um alle Kosten zu decken. - Stundensatz kalkulieren:
Teile Deinen Mindestumsatz durch die Stunden, die Du realistisch pro Monat abrechnen kannst (denk dabei an Pufferzeiten für Akquise, Weiterbildung oder Buchhaltung). Das gibt Dir eine Orientierung, wie Du Deine Preise für Angebote ansetzen kannst. Während Einsteiger oft mit einem niedrigeren Stundensatz starten, um Erfahrungen zu sammeln, können Erfahrene ihre Preise mit steigendem Mehrwert und Expertise anpassen.
Verkaufe Wert statt Zeit
Viele Freelancer:innen orientieren sich an einem Stundensatz, dabei ist es manchmal sinnvoller, den Mehrwert für Kund:innen in den Fokus zu stellen.
Warum Kunden Ergebnisse kaufen:
Statt einfach nur Stunden zu verkaufen, kannst Du dir überlegen, welchen Nutzen Deine Arbeit liefert.
Tipp: Entwickle konkrete Angebotsmodelle, die auf den Mehrwert abzielen:
- Pauschalpreise: Erstelle Komplettpakete, die Aufgaben bündeln und klar den Nutzen für Kund:innen kommunizieren.
- Ergebnisse statt Aufwand: Überlege, wie Dein Angebot messbare Ergebnisse erzielt, z. B. mehr Sichtbarkeit, höhere Umsätze oder gesteigerte Kundenzufriedenheit.
Beispiel: Als Data Platform Developer könntest Du folgenden Mehrwert anstatt nur Arbeitsstunden im Angebot aufführen:
„Entwicklung einer skalierbaren Data Platform, die Geschäftsprozesse automatisiert, Echtzeit-Daten nutzbar macht und datenbasierte Entscheidungen ermöglicht.“
Mit dieser Herangehensweise kannst Du Deine Preise nicht nur strategischer gestalten, sondern auch langfristige Beziehungen zu Deinen Kund:innen aufbauen – schließlich zahlen sie für die Lösung ihrer Probleme, nicht für die Stunden, die Du investierst.
Baue ggf. zusätzliche Einnahmequellen auf
Um finanzielle Schwankungen auszugleichen, kannst Du Dir zusätzliche Einnahmequellen schaffen, die flexibel zu Deinem Freelancer-Alltag passen.
Mögliche zusätzliche Einnahmequellen:
- Verkauf von digitalen Produkten wie E-Books, Vorlagen oder Online-Kursen.
- Affiliate-Marketing: Empfehlungslinks zu Produkten oder Tools, die Du selbst nutzt.
- Gastvorträge, Workshops oder Coachings in Deinem Fachgebiet.
- Freiberufliche Beratung in einem angrenzenden Bereich, in dem Du Expertise hast.
Diese Optionen lassen sich oft neben Deinen laufenden Projekten realisieren und bringen langfristig mehr Stabilität in Deine Einnahmen.
Kümmere Dich frühzeitig um Deine Altersvorsorge
Als Freelancer zahlst Du in der Regel nicht automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Es ist daher wichtig, Dich frühzeitig über Alternativen zur Altersvorsorge zu informieren und Rücklagen zu bilden. Seriöse Anlaufstellen wie Verbraucherzentralen, Berufsverbände oder die Künstlersozialkasse (KSK) können hilfreiche Informationen liefern. Auch unabhängige Finanzberater:innen, insbesondere Honorarberater:innen, unterstützen Dich dabei, verschiedene Möglichkeiten – von privaten Vorsorgeoptionen bis hin zu anderen Anlageformen – zu prüfen und die richtige Entscheidung für Dich zu treffen.
Top 5: Wie Du produktiv arbeitest, statt nur beschäftigt zu sein
Produktivität bedeutet nicht, jede Sekunde beschäftigt zu sein und keine Zeit mehr für das Privatleben zu haben. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, den Workflow soweit zu optimieren, damit Du das Beste aus Deiner Zeit machen kannst. Diese fünf Tipps helfen Dir dabei, effizienter, fokussierter und motivierter zu arbeiten:
1. Schaffe eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben:
Wenn Du von zuhause aus arbeitest, kann die Umgebung schnell ablenken. Richte Dir einen festen Arbeitsplatz ein, der ausschließlich für Deine Arbeit genutzt wird, und vermeide es, von Sofa oder Bett aus zu arbeiten.
2. Nutze die Kraft des Umgebungswechsels:
Manchmal hilft es, den Arbeitsort zu wechseln, wenn Du feststeckst oder Motivation brauchst. Bibliotheken, Co-Working-Spaces oder Cafés können frischen Wind in Deinen Workflow bringen und Deine Produktivität steigern.
3. Automatisiere wiederkehrende Aufgaben:
Reduziere den Zeitaufwand für Routinetätigkeiten, indem Du Tools wie Zapier oder IFTTT einsetzt. So kannst Du z. B. Rechnungsstellung oder Social-Media-Postings effizienter gestalten und hast mehr Zeit für Deine Kernaufgaben.
4. Setze auf das 80/20-Prinzip:
Nicht alle Aufgaben tragen gleichermaßen zu Deinem Erfolg bei. Laut der 80/20-Regel sorgen oft 20 % Deiner Tätigkeiten für 80 % Deines Umsatzes. Identifiziere diese wichtigen Aufgaben, z. B. Kundenprojekte mit hohem Wert oder strategische Aktivitäten wie Marketing oder Akquise.
- Tipp: Analysiere Deine Woche: Welche Aufgaben bringen den meisten Output oder Mehrwert für Deine Kund:innen? Fokussiere Dich darauf und delegiere oder verschiebe weniger relevante Tätigkeiten. So kannst Du Deine Zeit bewusst dort einsetzen, wo sie den größten Unterschied macht.
5. Blockiere Deine Energie-Hochphasen für wichtige Aufgaben:
Jeder Mensch hat Tageszeiten, in denen er besonders produktiv ist – sei es am Morgen, am Nachmittag oder abends. Nutze diese Hochphasen gezielt für Deine wichtigsten und anspruchsvollsten Aufgaben, statt sie mit Mails oder administrativen Kleinigkeiten zu füllen.
Tipp: Führe ein Energie-Tagebuch über ein bis zwei Wochen: Notiere, wann Du Dich am produktivsten fühlst, und plane in diesen Zeiten Deine Kernaufgaben. Routine- und weniger fordernde Tätigkeiten kannst Du auf energieärmere Zeiten verschieben.
Work smart not hard
Langfristiger Erfolg als Freelancer bedeutet nicht, rund um die Uhr zu arbeiten, sondern bewusst smarter zu arbeiten. Mit klugen Entscheidungen, einem klaren Fokus und einem Workflow, der Dich motiviert, kannst Du Deine Ziele erreichen und dabei Raum für das genießen, was Dir wichtig ist.