Viele Leute aus der Kultur- und Kreativwirtschaft sagen, man braucht immer jeweils ein Stand- und ein Spielbein. Wenn Krüger an Krafttiere glaube würde, wäre seins der Oktopus. Damit würde er dann anführen, dass man auf Beine insgesamt pfeifen kann und sich stattdessen wie ein achtarmiger dreidimensional durch den Kunst- und Kultursektor bewegen sollte bis die Schwarte kracht. Dabei sind die meteorhaften Einschlagskrater von Krügers kosmischer Spielfreude in mannigfaltigen Medien und Bereichen überall zu finden - oder wie Ingo sagt: „Kein Format ist vor ihm sicher“. Jensipensi - wie seine Schwester ihn nennt - wurde zu einem von Deutschlands bekanntesten Spaziergängern, war für den Deutschen Karikaturenpreis nominiert, war Lesebühnenchampion in Köln, betreibt seit 2015 ein Künstler*innekollektiv welches sich mit allen Arten des Rangelns und Raufens beschäftigt und ist als Autor und Regisseur unter anderem Drahtzieher für eine Reihe Audiowalks, die einen gezielt in die Irre führen sollen. So wie laut der alten Socke Thees Uhlmann am Ende die Lachse den Fluss hinauf schwimmen, diffundiert und mutiert der werte Herr aktuell wieder zurück zu seinem ersten Medium und seine Erscheinungsform: der Moderation. Denn Krüger hatte schon eine eigene Radiosendung bei 107,8 Antenne AC, bevor er eigentlich denken konnte. OK - an sich war er 19. Aber wie gesagt: Bevor er denken konnte. Wenn er nicht gerade mit seinem Musik-Comedy-Programm die Säle und Herzen der Nation erstürmt, kann er als Moderator für Live-Events das verbinden, was er am liebsten tut: Andere Menschen glänzen Lassen und die 21.6 % Unvorhersehbarkeit die immer passieren produktiv und humorvoll nutzen. Dabei fühlt er sich nämlich wohl wie in Fisch im Wasser. Verzeihung! Gemeint ist natürlich ein Oktopus.
P.S.: Krüger schaut auf dem Bild absichtlich nicht in die Kamera, damit demonstriert wird, wie ehrfürchtig sein Blick ist, wenn er eines dieser beiden Dinge denkt: Seine Kund*innen und Tapirbabys.